Jacqueline Hummel ist eine Kämpferin. Trotz ihrer Verletzungen, die sie aus dem Derby letzten Sonntag davontrug, will sie schnellstmöglich auf das Parkett zurückkehren. „Eigentlich würde ich gerne am Samstag schon wieder spielen, aber aus medizinischer Sicht geht dies natürlich nicht“, sagte die Rückraumspielerin sichtlich enttäuscht. „Ich werde aber trotzdem die Reise nach Neckarsulm mit antreten und die Mannschaft seelisch und moralisch unterstützen.“ Noch während des Spiels gegen den HC Rödertal wurde die bei einem Ellenbogencheck verletzte Jacqueline Hummel im Universitätsklinikum Halle/Kröllwitz behandelt. Dort wurden ein Nasenbeinbruch festgestellt, der ohne Narkose gerichtet wurde, und ein Cut an der Augenbraue genäht. Am Freitag werden zwar schon die Fäden gezogen, doch der eigentliche Heilungsprozess beginnt erst danach.

Spielerisch wird der Ausfall von Jacqueline Hummel schwer ins Gewicht fallen. Immerhin ist sie mit 67 Toren die erfolgreichste Spielerin der Mannschaft von Trainer Michal Lukacín. „Wir müssen als Mannschaft jetzt enger zusammenrücken und eine geschlossene Mannschaftsleitung in Neckarsulm zeigen“, so Lukacín. Der Trainer der Wildcats weiter: „Wenn sich die Tore auf mehrere Schultern verteilen und alle ihre Leistung abrufen, können wir auch in Neckarsulm erfolgreich sein.“ Der Aufsteiger aus der 3. Liga ist eine sehr unbequeme Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer und Spielerinnen, die schon Bundesligaerfahrungen haben. Die Mannschaft aus der Nähe von Heilbronn hat den Vorteil, dass sie über einen großen Kader verfügt und die Torgefahr von mehreren Spielerinnen ausgeht. Während die Gastgeber ihre letzten zwei Spiele für sich entscheiden konnten, warten die Hallenserinnen seit zwei Spielen auf einen Sieg. Gleich am Montag wurde die bittere Niederlage im Derby gegen den HC Rödertal per Videoanalyse ausgewertet. Seit Dienstag trainieren die Wildcats intensiv Spielaufbau und Standards. Vor allem die Siebenmeterschwäche kostete die Hallenserinnen Punkte. In den letzten drei Spielen landeten von 17 Strafwürfen nur 5 im Tor. Dies ergibt eine magere Quote von 29,4 Prozent.

Am Mittwoch versammelte sich die Mannschaft vor dem Fernseher, um den Frauen bei der Weltmeisterschaft in Serbien die Daumen zu drücken. Während die deutsche Nationalmannschaft gegen Dänemark ausschied, sicherte sich Polen den Einzug ins Halbfinale mit 33:31 gegen Ungarn. Die Freude bei der polnischen Torfrau der Wildcats, Patrycja Mikszto, war riesengroß. Per Facebook gratulierte sie ihren Mannschaftskolleginnen und drückt nun die Daumen für den Finaleinzug. Patrycja Mikszto ist als dritte Torfrau des polnischen Nationalteams nicht mit nach Serbien gereist und steht aktuell als Reserve zur Verfügung.

Anwurf gegen die Neckarsulmer Sportunion ist am Samstag um 19:00 Uhr in der Sporthalle Ballei. Geleitet wird die Partie von dem Schiedsrichtergespann Jan Lier und Manuel Lier.

Redaktion:Marcel Gohlke