Mit identischem Kader wie im Derby in Nürtingen haben die Zweitliga-Handballerinnen der Schwaben Hornets Ostfildern auch das Spitzenduell mit dem SV Union Halle-Neustadt in der heimischen Sporthalle 1 mit 35:32 für sich entschieden. Grundstein war eine geschlossene Mannschaftsleistung und eine überragende Kapitänin Stefanie Brandl zwischen den Pfosten. Weiter geht’s am Samstag, 20. Februar, 18.45 Uhr, beim Neunten TV Beyeröhde.

„Wir arbeiten seit Wochen mit großem Einsatz an der Mannschaft und es durften sich heute alle anschauen, wer gespielt hat. Unsere Fans haben uns wieder toll unterstützt, aber wir hatten zu kämpfen, auch mit dem Gegner. Glückwunsch an Halle-Neustadt zu einer starken Leistung, aber auch ein Riesenlob an meine Truppe. Wir haben heute als überragendes Team funktioniert und ich musste beim Aufwärmen noch überlegen, wie ich überhaupt anfange. Ich habe viele Einzelgespräche geführt und den Spielerinnen gesagt, wie wir es machen. Stellvertretend dafür muss ich Milena Vlahovic nennen, die für die letzten zehn Minuten reingekommen ist, gekämpft hat, um alles richtig zu machen. Auch alle anderen haben das umgesetzt, was wir wollten, deshalb war es eine tolle Teamleistung“, nennt Coach Pascal Morgant die Gründe für den Erfolg.

„Ich war mir trotz der personellen Situation sicher, dass wir das Spiel gewinnen können, weil jede für die andere eingesprungen ist. Ich habe heute gar nicht groß nachgedacht, sondern einfach versucht die Bälle zu halten. Im Angriff hat vieles geklappt und als wir die letzte Unterzahl gut überstanden hatten, war ich mir sicher, dass wir es schaffen“, ergänzt Torhüterin Stefanie Brandl und sagt auch etwas zu ihrer eigenen starken Leistung.

„Es wird mir von der Mannschaft unheimlich leicht gemacht und selbst wenn ich einen Fehler mache, werde ich gepuscht. Dadurch ist dann auch die Leichtigkeit da und es macht einfach Spaß Teil dieses Teams zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass mir Pascal Morgant so viel Einsatzzeit und Vertrauen schenkt, aber das gibt mir ein positives Feedback“, erklärt Nachwuchsspielerin Sinah Hagen wieso ihr nicht anzumerken war, dass sie erst ihr zweites Zweitligaspiel absolviert hat.

„Die ganze Woche über erlebten wir ein Wechselbad der Gefühle. Bei jeder Whats App-Mitteilung aus der medizinischen Abteilung zuckten wir zusammen. Neue Hiobsbotschaft oder Licht am Horizont? Vor den Trainingseinheiten immer die große Frage welche Spielerin kann trainieren und wie viele der Mannschaftsmitglieder sitzen beim Physio. Teilweise kam da schon mal ein wenig Galgenhumor auf. Noch am Vormittag vor dem Spiel saß ich mit Pascal zusammen und ihm war die Anspannung direkt ins Gesicht geschrieben. Ich glaube, dass er die Nacht zuvor kein Auge zu gemacht hatte. Und dann die Antwort der Mannschaft auf dem Feld! Das ist schon sensationell mit welchem Wille und Kampfgeist die Mädels dieses Spiel gerockt haben. Ich kann nur meinen Hut ziehen vor diesem Team. Auch unsere Fans haben gespürt, dass die Mannschaft die ganze Unterstützung von den Rängen braucht und haben ebenso 60 Minuten alles gegeben. Es ist schon großartig was hier in Nellingen zur Zeit passiert. Nach solch einem Spiel sind die Strapazen der vergangenen Tage für ein paar Stunden vergessen und man darf sich mit dem Team so richtig freuen. Das ist wie Balsam auf die Seele. Am Montag sehen wir dann weiter wie die Vorbereitung auf das nächste Spiel in Beyeröhde gestaltet werden kann. Aber bis dahin freue ich mich jetzt erst einmal weiter über den phantastischen Sieg“, zollt Geschäftsführer Bernd Aichele dem Team seinen größten Respekt.

Die Gastgeberinnen legten famos los und führten schnell mit 4:0, bei den Gästen klappte dagegen zunächst nicht viel. Mit einem 3:0-Lauf kamen die Wildcats jedoch wieder heran, dennoch konnten die Hornets bis zum 7:7 (14.) vorne bleiben. Danach blieb es eng und beim 11:12 (21.) führte erstmals Halle-Neustadt. Mit drei Toren in Serie zogen die Hausherrinnen aber wieder vorbei und warfen sich anschließend mit 17:14 in Front (25.). Gästetrainer Jörgen Gluver zog die Auszeitkarte, und kurz vor dem Seitenwechsel gelang es seinen Spielerinnen wieder auf 18:19 zu verkürzen. Mit 20:18 ging es in die Kabinen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hielten die Filder-Handballerinnen zunächst ihren Drei-Tore-Vorsprung, aber beim 22:23 war der Rückstand der Gäste bis auf einen Treffer zusammengeschmolzen. Ein 4:0-Zwischenspurt der Morgant-Sieben konnte auch eine SV-Auszeit nicht unterbrechen und so hieß es eine Viertelstunde vor Schluss 29:23. In den folgenden fünf Zeigerumdrehungen gelang den Hornets im Angriff nicht sonderlich viel, den Wildcats dafür umso mehr. Mit fünf Toren nacheinander gestalteten die Sachsen-Anhalterinnen die Partie wieder offen, die nun auf des Messers Schneide stand. Nun nahmen jedoch die erfahrenen Hornets-Spielerinnen das Heft in die Hand und landeten die entscheidenden Aktionen, außerdem hielt Stefanie Brandl zahlreiche wichtige Bälle. Beim 34:31 (57.) war schließlich die Entscheidung gefallen.

Für die Hornets spielten: Brandl, Bocka; Blanke (7/1), Tuc (5), Ioneac, Kolasinac (11/4), Vlahovic, Namat (1), Wolf, Friedrich, Hagen, Orban-Smideliusz (11/8), Weiß.

Quelle: Homepage Schwaben Hornets