Ein dramatisches Spitzenspiel der 2. Bundesliga Frauen endete am Samstagabend mit einem hart erkämpften 26:26-Unentschieden zwischen den Füchsen Berlin und dem SV Union Halle-Neustadt. In letzter Sekunde glichen die Wildcats durch Lea Gruber aus – ein Treffer, der noch geprüft wird, da Berlin Protest wegen eines möglichen Treffers nach dem Schlusspfiff eingelegt hat. Trotz der Unsicherheit über die letzte Szene war das Spiel ein Beweis für die kämpferische Stärke der Hallenserinnen – unterstützt von rund 100 mitgereisten Fans aus Halle, die für echte Heimspielatmosphäre in der Hauptstadt sorgten.
Defensiv geprägt, starker Rückhalt im Tor
Das Spiel begann schleppend, mit einem zähen Aufbau auf beiden Seiten. Beide Mannschaften agierten aus stabilen Defensivreihen heraus. Die Wildcats überzeugten dabei mit einer disziplinierten Abwehr und einer glänzend aufgelegten Sará Suba im Tor, die in der ersten Halbzeit zahlreiche Berliner Würfe entschärfte und ihr Team im Spiel hielt. Allerdings haperte es im Spiel nach vorn: Die Wildcats leisteten sich viele technische Fehler und vergaben klare Torchancen – auch, weil Füchse-Torhüterin Ela Szott eine bärenstarke Leistung zeigte. Für die Berliner Torhüterin war es ein besonderes Spiel, da die Schlussfrau aus der Bundeshauptstadt nächste Saison im Tor der Wildcats steht. Die Hallenserinnen fanden kaum ins Tempospiel, sodass Berlin die Fehler eiskalt nutzte und zur Pause verdient mit 11:8 führte.
Füchse setzen sich ab – Halle wankt, fällt aber nicht
Die Berlinerinnen profitierten von den Schwächen im Hallenser Angriff und setzten sich bis zur Pause mit 11:8 ab. Auch in der zweiten Hälfte blieb Berlin effektiv und nutzte die sich bietenden Chancen konsequent. In der 56. Minute führten die Füchse bereits mit 25:21 – die Partie schien entschieden. Doch dann kam Halle zurück. Maßgeblich daran beteiligt war die eingewechselte Viktoria Marksteiner, Österreichs Nationalspielerin, die mit viel Dynamik das Angriffsspiel der Wildcats belebte und vier Treffer erzielte. In einer furiosen Schlussphase trafen unter anderem Emma Hertha, Tabea Wipper und Lea Gruber, ehe letztere mit dem 26:26-Ausgleich in der letzten Sekunde für Ekstase im Gästeblock sorgte. Mit nun drei Minuspunkten jagen die Wildcats weiterhin den historischen Bestwert der Handball-Luchse Rosengarten, die in der Saison 2017/2018 mit nur sechs Minuspunkten als bisher verlustärmster Meister der eingleisigen 2. Liga aufstiegen.
Beste Torschützinnen, Statistik und Links zum Spiel:
- Füchse Berlin: Leoni Baßiner (6 Tore, 3/3 Siebenmeter), Jonna Schaube (5 Tore)
- SV Union Halle-Neustadt: Lea Gruber (6 Tore), Viktoria Marksteiner (4 Tore), Emma Hertha und Madeleine Östlund (je 3 Tore)
- Zuschauer: 453
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