Die Handball Bundesliga Frauen ist am Wochenende mit fünf Partien in den Pflichtspielbetrieb gestartet, am Mittwoch komplettieren die Partien zwischen Metzingen und Blomberg sowie zwischen Leverkusen und Neckarsulm die Runde. Erster Tabellenführer ist der Thüringer HC, Überraschungen blieben bislang aus. International konnte der TSV Bayer 04 Leverkusen zwei klare Siege im EHF-Pokal einfahren und schaffte den Einzug in die 2. Runde.
Aufsteiger empfängt Pokalsieger, am Ende waren die Kräfteverhältnisse mit einem 20:40 (8:16) aus Sicht des 1. FSV Mainz 05 deutlich geklärt, der Thüringer HC eroberte direkt die Tabellenspitze. “Wir wollten heute Spaß haben und uns an den erfolgreichen Aktionen erfreuen. Und das ist uns gelungen. Es hat mir sehr gut gefallen, dass mein Team selbst in den letzten zehn Minuten noch die Begeisterung und die Freude nach gelungenen Abwehr- und Angriffsaktionen hatte. Das wollten wir und haben es auch durchgezogen”, so Meenzer Dynamites-Coach Thomas Zeitz und THC-Coach Herbert Müller bilanzierte: “Es war klug, von Anfang an Druck zu machen. Es war für uns wichtig, mit Engagement ins Spiel zu kommen. Nach neun Wochen Vorbereitung über 60 Minuten konstant zu spielen war uns wichtig und ist uns gelungen.”
Im einzigen Sonntagsspiel hat sich Borussia Dortmund mit einem 39:26 (23:14) beim VfL Oldenburg auf Rang zwei geschoben. “Wir hatten insgesamt einen guten Saisonstart. In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, wo es hingehen könnte. Da haben wir sehr schnell und sicher nach vorne kombiniert und hatten vor allen Dingen im Umschaltspiel gute Momente. In der zweiten Halbzeit haben wir gegen einen nie aufsteckenden Gegner manchmal die allerletzte Konsequenz und Präzision ein wenig vermissen lassen. Insgesamt aber ein gelungener und souveräner Auftritt”, freute sich BVB-Coach Andre Fuhr und Oldenburgs Coach Niels Bötel resümierte auch angesichts des Ausfalls von fünf Spielerinnen: “Unsere junge Mannschaft hat sich 60 Minuten lang reingehängt und vieles versucht. Wir wussten von vornherein, dass es gegen diesen Gegner schwer werden wird.”
Rang drei eroberte der Buxtehuder SV, der bei der HSG Bad Wildungen Vipers mit 41:29 (24:13) klar das bessere Ende für sich hatte. “Mit diesem Ergebnis konnten wir nicht rechnen. Wir haben konsequent unseren Plan verfolgt und mit Tempo, Mut und Überzeugung gespielt”, sagte BSV-Coach Dirk Leun und Vipers-Trainerin Tessa Bremmer betonte: “Vor allem unsere bisherige Stärke, eine stabile Abwehr mit guten Torhüterinnen dahinter zu stellen, hat leider überhaupt nicht funktioniert. Das hat uns jegliche Sicherheit für den Angriff genommen. Dieses Spiel hat uns definitiv auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht und uns gezeigt, dass nach dem Umbruch noch viel Arbeit vor uns liegt.”
Auch für den zweiten Aufsteiger, die Kurpfalz Bären, klappte es nicht mit den ersten Punkten. Die HSG Bensheim/Auerbach konnte sich nach einer starken zweiten Halbzeit am Ende deutlich mit 33:24 (14:12) durchsetzen. “Man hat in der ersten Halbzeit gemerkt, wie nervös wir waren. Wir haben sechs Spielerinnen, die noch nie erste Liga gespielt haben. Das hat man in der 1. Halbzeit gesehen, dass wir viele Chancen hatten, aber so das letzte Quäntchen gefehlt hat”, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm, die mit Blick auf die zweiten dreißig Minuten erklärte: “Wir sind dann ins Rollen gekommen und es ist klar, dass dann bei uns viele Dinge funktionieren und bei Ketsch gehen dann ein, zwei Dinge daneben.”
Bären-Trainerin Katrin Schneider war hingegen mit der ersten Halbzeit zufrieden. “Ich glaube, wir haben das in der 1. Halbzeit sehr, sehr gut gemacht. Wir hatten eine aggressive Abwehr und sind dann auch mit Tempo nach vorne gegangen. Für uns kam nur der Halbzeitpfiff funktionell ungünstig, weil wir gerade einen Lauf hatten. Wir haben in der Offensive zu viele technische Fehler gemacht und haben zu viel verworfen. Aber im Endeffekt bin ich mit der kämpferischen Einstellung zufrieden.”
Mit einem 33:26 (15:12) bei Frisch Auf Göppingen steht für Titelverteidiger SG BBM Bietigheim am Ende des ersten Wochenendes nur Rang fünf zu Buche. “Ich habe eine gute Leistung meiner Mannschaft gesehen. Sicherlich kann im ersten Spiel noch nicht alles rund laufen, aber wie wir uns in der Offensive präsentiert haben, war sehr gut. Göppingen schätze ich stärker ein als in der vergangenen Saison, von daher bin ich zufrieden mit dem heutigen Ergebnis”, so Bietigheims Chefcoach Martin Albertsen.
International war der TSV Bayer 04 Leverkusen unterwegs. Gegen den zypriotischen Vertreter AC Latsia Nikosia hatten die Werkselfen keine Mühe, sowohl beim 40:5 (20:4) im nominellen Heimspiel in Bottrop als auch beim 36:5 (18:4) im offiziellen Auswärtsspiel vor heimischer Kulisse ließen die Leverkusenerinnen von Beginn an keinen Zweifel an einem deutlichen Erfolg aufkommen. In Runde zwei wartet Mitte Oktober allerdings mit dem DVSC Schaeffler Debrecen ein Titelkandidat auf das Team von Robert Nijdam.