Anfang der zweiten Halbzeit hatten die Bremerinnen schon mit 18:13 geführt – am Ende zogen sie beim SV Union Halle-Neustadt mit 26:29 den Kürzeren. Es war Werders sechste Auswärtsniederlage in Folge.

Das war für die Zweitliga-Handballerinnen des SV Werder sehr ärgerlich: Da machte ihre Nachwuchsspielerin auf der Angriffsmitte, Marieke Heilmann, gegen den SV Union Halle-Neustadt ein Riesenspiel – und konnte sich ob der 26:29 (14:13)-Auswärtsniederlage trotzdem nicht darüber freuen. „Sie hat 45 Minuten überragend gespielt und gute Aktionen gezeigt. Mit ihren drei Treffern war sie auch noch selbst torgefährlich“, lobte Werders Trainer Florian Marotzke die 17-jährige Perspektivspielerin, die in der Torjägerliste der A-Jugend-Oberliga auf dem zweiten Rang steht.

Damit war aber auch das Dilemma der Grün-Weißen gegen den Tabellenvierten indirekt beim Namen genannt, denn in der heißen Phase des Spiels fehlte es den Gästen gerade im Rückraum an den nötigen Alternativen. „Wir haben zurzeit nicht die Qualität und Konstanz aus der Hinrunde“, sagte Florian Marotzke, dessen Team den Gegner knapp 52 der insgesamt 60 Minuten unter Kontrolle hatte. Nach dem 1:4-Auftaktrückstand wendeten die Grün-Weiß das Blatt erstmals beim 10:9 von Rabea Neßlage – mit einer ungewöhnlichen Aufstellung: Denn neben Heilmann war auch die etatmäßige Spielmacherin Rabea Neßlage auf halbrechts zum Einsatz gekommen. Danach setzen sich die Bremerinnen durch eine Trefferserie von Merle Heidergott bis auf 18:13 ab (35.). Wohlgemerkt gegen einen Gegner, der als einziger der Top-Mannschaften eine Meldung zum Aufstieg in die erste Bundesliga abgegeben hat, für den er aber noch dringend auf den dritten Platz klettern muss.

Auch beim 24:22 durch den einzigen Treffer von Linkshänderin Isabelle Dölle sah es noch gut für Werder aus. „Aber danach waren unsere Körner aufgebraucht, wir leisteten uns eine zu hohe Fehlerquote“, kommentierte Florian Marotzke die Schlussphase, in der sein Team kein Glück mehr hatte. Halle-Neustadt nutzte eine sechsminütige Bremer Angriffsflaute zum 27:24-Vorsprung und brachte diesen ins Ziel. Die Grün-Weißen verloren damit auch ihr sechstes Auswärtsspiel in Folge und haben weiter nur drei Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz.

SV Werder: Meyer, Anschütz; Heidergott (13/6), Mehrtens (1), Jannsens (1), Heilmann (3), Neßlage (4), Osterthun (2), Dölle (1), Barger (1), Döpke