Erst selbst 31:29 gegen Halle gewonnen, dann über die Niederlage des Konkurrenten Kirchhof gejubelt: Die Trierer Handball-Miezen haben am Samstag den Klassenerhalt in der 2. Frauen-Bundesliga perfekt gemacht. Wenn schon feiern, dann dreifach – so lautete das Motto der Miezen am Samstag: Erst tanzten die Triererinnen auf dem Feld, als der am Ende hauchdünne Sieg gegen Halle perfekt war, dann bestellte Linsey Houben ihre Runde(n) für ihren 22. Geburtstag, den sie mit neun Toren gekrönt hatte. Und um exakt 19.38 Uhr durften dann die Sektkorken richtig knallen. Mit dem letzten Angriff hatte Bensheim/Auerbach den 24:23-Zittersieg bei der SG Kirchhof eingetütet – und damit stand fest, dass die Miezen den Klassenerhalt geschafft hatten.

Jetzt machen wir richtig Party”

Drei Spieltage vor Saisonende haben sie sechs Punkte Vorsprung auf den letzten verbliebenen Konkurrenten und eine um 114 Treffer bessere Tordifferenz – uneinholbar. „Jetzt machen wir richtig Party,“, sagte Kreisläuferin Caroline Thomas: „Und dann wollen wir die restlichen Spiele auch noch gewinnen.” Geburtstagskind Houben hatte nie am Klassenerhalt gezweifelt: „Wir sind als Mannschaft gewachsen, wir haben zusammen gekämpft. Und selbst als wir lange Zeit Letzter waren, haben wir die Hoffnung nie aufgegeben.“ Vorstand Jürgen Brech sind nach eigener Aussage „Tonnen von Steinen vom Herzen gefallen“, als der Klassenerhalt perfekt war: „Viele hatten uns schon abgeschrieben, aber die Spielerinnen und alle um die Mannschaft herum haben sich nie aufgegeben. Ich habe einen Riesenrespekt vor der Mannschaft.“

Die 560 Fans in der Arena hatten zwei Stunden zuvor den am Ende herbeigezitterten Erfolg in der Arena gefeiert, nachdem Trier einen Sieben-Tore-Vorsprung (24:17) fast noch aus der Hand gegeben hatte. „Wir haben 50 Minuten gegen einen starken Gegner richtig toll gespielt. Ich bin absolut stolz auf diese Mannschaft. Das war das Ergebnis der harten Arbeit der vergangenen Wochen“, sagte MJC-Trainer Cristina Cabeza. Und Halles Coach Jörgen Cluver gab unumwunden zu: „Trier hatte den Sieg absolut verdient, weil sie so clever gespielt haben.“ Nach einem ausgeglichenen Start steigerte sich die MJC, angetrieben von der überragenden Litauerin Zivile Jurgutyte, lag 12:8 und zur Pause 18:12 vorne.

Begeisterte Malu Dreyer

Da war selbst Ministerpräsidentin Malu Dreyer hellauf begeistert: „Die MJC spielt mit unglaublich viel Selbstvertrauen und hat sich den Klassenerhalt dank der tollen Leistungen in den vergangenen Wochen absolut verdient.“ Aber nach dem Seitenwechsel erlahmte der Angriffswirbel der Trie8rerinnen. Halle kam heran, verkürzte auf 28:30 – als sich Cabeza in Unterzahl selbst einwechselte und für Ruhe sorgte. Schließlich erlöste Thomas ihre Mannschaft mit dem 31:28. Der Rest war Party.

Trier: Kockler, Eckelt – Jurgutyte (7), Thomas (4), Mohr, Houben (9/6), Czanik (1), Vallet, Derbach (5), Müller, Weibelova (5), Knoroz, Welter, Cabeza

Beste Torschützin Halle: Mikkelsen (11/4)

Quelle: Trier Volksfreund