Mehr als einen Monat mussten die Zweitliga-Handballerinnen der Schwaben Hornets Ostfildern warten, bevor sie endlich wieder in der heimischen Hölle 1 antreten dürfen. Zwar war die Auswärtsserie mit drei Siegen und einem Unentschieden erfolgreich, aber zu Hause spielen macht schließlich am meisten Spaß. Am Samstag, 13. Februar, 19 Uhr, kommt es nun zum nächsten Topspiel gegen den Vierten SV Union Halle-Neustadt.

Zweiter gegen Vierter, 28:8 Punkte im Vergleich zu 22:14 Zähler sowie 554:471 und 535:504. So lesen sich die Zahlen wenn die Truppe von Hornets-Coach Pascal Morgant die Wildcats des SV Union Halle-Neustadt empfängt. Die eine Mannschaft, die Filder-Handballerinnen, will ihre Serie ohne Niederlage (zwölf Spiele) ausbauen, die andere, die Sachsen-Anhaltinerinnen, möchte wie schon beim 32:31-Hinspielsieg den Gegner zu Fall bringen. Für die Gastgeberinnen wäre ein neuerlicher Erfolg ein großer Schritt zur Festigung im oberen Tabellenbereich, für die Gäste ist es dagegen fast schon die letzte Chance um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren, denn bei einer Niederlage würde der Rückstand bereits acht Punkte betragen.

Der ganz große Druck liegt folglich bei der Mannschaft des Dänen Jörgen Kluver, auch wenn nach einer Pleite immer noch nicht alle Fälle davonschwimmen würden. Allerdings ist auch klar, dass die Schwäbinnen alles daran setzen werden, sich für die knappe Vorrundenniederlage zu revanchieren. Es ist ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten, denn beide Konkurrenten zeichnen sich durch die zweit- und drittbeste Offensive aus, nur Primus Neckarsulm hat hier noch etwas mehr zu bieten.

Bislang gab es das Duell zwischen den Hornets und den Wildcats 10 Mal in Liga und Pokal, die Bilanz spricht mit 5:4-Siegen knapp für die Kluver-Sieben und Halle-Neustadt konnte auch die letzten drei Vergleiche für sich entscheiden. Das spielt jedoch am Samstag keine Rolle, denn allein die 60 Minuten auf dem Parkett der Sporthalle 1 entscheiden über Sieg oder Niederlage. Hierfür brauchen die Gastgeberinnen wieder die volle Unterstützung ihrer Fans, die sicher auch danach lechzen, ihre Lieblinge endlich wieder in den heimischen vier Wänden nach vorne peitschen zu können. Die Unterstützung ist sicherlich auch ein Grund, wieso zehn der letzten zwölf Partien gewonnen und nur zweimal die Punkte geteilt wurden. Denn sowohl bei den Derbys gegen Neckarsulm, in Herrenberg und Nürtingen sowie in Haunstetten und Trier waren die Anhänger stets die achte Feldspielerin.

Dass die Hornets auch Ausfälle kompensieren können, hat nicht zuletzt das Spiel in Nürtingen gezeigt, als Larissa Weiß, Milana Vlahovic und Sinah Hagen für die verletzten Tanja Padutsch und Katharina Winger sowie die immer noch angeschlagene Roxana Ioneac eingesprungen sind. Dies zeugt zum einen davon, dass das Klima in und um die Mannschaft besser nicht sein könnte, und auch die sportliche Leitung um Trainer Pascal Morgant und Geschäftsführer Bernd Aichele ihre Hausaufgaben gemacht hat.

Die Stimmung dürfte bei beiden Teams ungefähr gleich gut sein, wobei die Wildcats am letzten Sonntag an einer hauchdünnen 27:28-Heimniederlage gegen Neckarsulm zu knabbern hatten, als erst ein gehaltener direkter Freiwurf den Unterländerinnen beide Punkte sicherte. „Das wird ein Knallerspiel, denn die Wildcats sind gerade sehr gut drauf, deshalb müssen wir uns intensiv vorbereiten und mit unserer personellen Situation umgehen. Wir freuen uns, dass wir endlich mal wieder zu Hause spielen, denn vier Auswärtsspiele in Folge waren schon ein komisches Gefühl. Roxana Ioneac hat in Nürtingen schon in der Abwehr etwas Einsatzzeit bekommen und wir hoffen, dass ihre Fitness von Woche zu Woche besser wird“, blickt Morgant auf den Samstag voraus.

„Wir schauen im Moment von Tag zu Tag wie sich unsere Spielerinnen von ihren Blessuren erholen. Die Situation ist nicht angenehm für Pascal und das Team. Unsere Physioabteilung um Johannes Pusch und Nils Stützer hat derzeit alle Hände voll zu tun. Stephan Gierer ist gefordert, das richtige Regenerationsprogramm für jede einzelne Spielerin zu generieren. Die Jungs machen zwar einen prima Job, jedoch dürfen auch keine Wunder erwartet werden. Ich bin mir aber auch sicher, dass Pascal am Samstag eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken wird und wir den Wildcats das Leben mal so richtig schwer machen werden. Unsere Fans tragen ganz bestimmt ihren Teil dazu bei und somit ist für mich klar, dass die Punkte in Nellingen bleiben“, zeigt sich Geschäftsführer Bernd Aichele, trotz der prekären Situation, zuversichtlich.

Quelle: Jörg Kehle www.schwabenhornets.de

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