Mit einer Aufholjagd konnten die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt am Samstag immerhin noch einen Punkt aus dem Zweitligaspiel beim 1. FSV Mainz retten. Die Hallenserinnen hatten die erste Hälfte total verschlafen.

Auch wenn ihr Spiel Handball heißt, so braucht man doch die Beine dafür. Und wenn man das nicht tut, kann das doch ganz schön ins Auge gehen. Der beste Beweis dafür ist Union Halle-Neustadt. „Ich weiß nicht, warum wir die Beine im Bus gelassen haben“, sagt Elisa Möschter, eine der Handballerinnen dieses Zweitligavereins, und spielt damit auf die verschlafene erste Halbzeit ihres Punktspiels am Sonnabend bei Mainz 05 an. Sieben Tore betrug der Rückstand von Union Halle-Neustadt beim Tabellen-Neunten zwischenzeitlich, beim Stand von 10:16 ging es in die Kabine. Und in der wurde es wieder einmal laut, weil Trainer Michal Lukacin seinen Schützlingen die Leviten hatte lesen müssen. Offenbar mit Erfolg. Denn nach dem Wachrüttler waren die Wildcats wie ausgewechselt und erzwangen mit dem 28:28 am Ende doch noch die Punkteteilung.

Dabei wussten die Hallenserinnen selbst, was in den ersten 30 Minuten schief gelaufen war. „Wir waren vorne einfach nicht aggressiv genug und auch hinten viel zu brav“, bilanziert Elisa Möschter. Als sie – einer Wildkatze angemessen – endlich die Krallen ausfuhren, holten sie Tor für Tor auf. In der 44. Minute war es schließlich der Rechtsaußen mit der Rückennummer 7 vorbehalten, den 21:21- Ausgleich zu markieren. Noch einmal konnten die Gastgeberinnen zwar auf 24:21 enteilen, doch mit einem energischen Schlussspurt belohnten sich die Hallenserinnen selbst für ihren Einsatz. Und wieder war es Elisa Möschter, die zweimal den Anschlusstreffer markierte (23:24/52.; 26:27/57.).

Jacqueline Hummel erneut erfolgreichste Schützin

Kurz vor dem Abpfiff war es Dagmara Stuparicova vorbehalten, das 28:28 zu erzielen. Erfolgreichste Schützin aber war einmal mehr Jacqueline Hummel. „Es ist unglaublich, wie sie sich in die Lücken reinhaut“, sagt Elisa Möschter über ihre Teamkollegin. Und sie nennt einen weiteren Grund, warum die Aufholjagd von Erfolg gekrönt war: „Wir haben wirklich von allen Positionen aus Druck gemacht.“

Dass die fünfstündige Anfahrt Schuld an der anfänglichen Schlafeinlage war, glaubt die ehemalige Junioren-Nationalspielerin indes nicht. „Wir waren rechtzeitig da und hatten genug Zeit, um uns vorzubereiten.“ Auf der Rückfahrt jedenfalls waren alle ziemlich aufgeweckt, auch wenn ihnen bewusst war, dass die Dienstreise nicht vor drei Uhr zu Ende sein würde.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung