„Kirchhof ist stärker als letzte Saison. Da wird es für uns ganz schwer zu punkten“, sagt Michal Lukacin. Der Trainer des SV Union Halle-Neustadt muss es wissen. Schließlich hat er mit seinem Team seit seinem Amtsantritt im August 2012 so häufig gegen die Grün-Weißen gespielt wie kein Anderer: Zweimal in der 2. Bundesliga, jeweils in der Vorbereitung beim Heinrich-Horn-Gedächtnisturnier und vor zwei Monaten im Pokal, als die SG 09 mit 24:23 gewann. Das gilt es aus Kirchhofer Sicht (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle) zu bestätigen.

„Halle-Neustadt wird heiß durch die Pokal-Niederlage gegen uns sein. Also müssen wir noch heißer sein“, bringt es Cristina Mihai auf den Punkt. Kirchhofs erfahrenste Spielerin verbindet mit dem SVU insofern besondere Erinnerungen, weil die unglückliche 29:30-Niederlage am 5. Januar das erste Spiel nach ihrer Rückkehr aus Bad Wildungen war. Im Vergleich dazu freut sich Mihai über die positive Entwicklung im Kader: „Es ist normal, dass man auch schwächere Saisonphasen hat. Deswegen finde ich es ganz stark, wie schnell wir aus unserem Tief rausgekommen sind“. Klar, der 29:23-Coup im Pokal gegen Mainz und der 30:27-Sieg in Nellingen haben gezeigt, wie unnötig drei Heimniederlagen zuvor waren.

Immer noch verärgert darüber erhebt Trainer Weiss mahnend den Zeigefinger: „Wir dürfen nicht überheblich sein. Unsere Basis ist die gute Abwehr und ich will sehen, dass alle wieder an ihre Grenzen gehen“. Ähnlich geht sein Pendant Lukacin das Spiel an. „Wir müssen diszipliniert unsere Leistung bringen, gewinnen müssen wir nicht“. Also keine Spur von Druck bei den Wildcats, die ein heftiges Auftaktprogramm hinter sich haben und zuletzt gegen Nellingen (22:22), in Zwickau (28:28) und gegen Bad Wildungen (33:34) Zähler liegen ließen. Die Ruhe im Umfeld ist durch eine tolle Entwicklung in der vergangenen Runde begründet. Da startete Halle-Neustadt mit 5:17-Punkten, um die Serie nach einem überragenden Lauf (28:6) mit nur noch einer Niederlage als Fünfter abzuschließen.

6:8-Punkte sind also keine Enttäuschung für die Gäste, obwohl sie als Aufstiegsanwärter gehandelt wurden, weil sie den Kern der Mannschaft um die Zwillinge Jaqueline und Stefanie Hummel sowie Rückraum-Ass Monic Burde halten konnten. „Ich hoffe, sie starten jetzt nicht wieder einen Lauf“, sagt Gernot Weiss. Wohlwissend, dass sein Team auch in der Pflicht ist, die These von Michal Lukacin zu bestätigen. Allerdings: 6:0-Punkte auswärts stehen für Kirchhof (noch) im Widerspruch zur Heimbilanz von 2:6.

Quelle: Hessisch/Niedersächsiche Allgemeine Von Sebastian Schmidt