Die Siegesserie der SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen ist gerissen. Die Gäste holten beim 28:28 (12:10) in Halle-Neustadt durch einen Treffer in letzter Sekunde noch einen Punkt.

Dramatischer hätte das Zweitliga-Duell der SG BBM Bietigheim beim SV Union Halle-Neustadt nicht sein können. Drei Sekunden vor dem Spielende lief Ania Rösler zur Ausführung des entscheidenden Freiwurfs an. 28:27 lautete der Spielstand für die Hausherrinnen von der Saale. Doch Rösler verwandelte den Freiwurf zum 28:28 und sicherte ihrer Mannschaft so noch einen Punkt in der Fremde.

Man sollte aufgrund der Ausgangssituation meinen, im Enztal sei man enttäuscht über einen Punktverlust. Nach dem Spielverlauf in der Hallenser Universitäts-Sporthalle freute man sich auf Seiten der SG BBM jedoch nach der Partie über den Punktgewinn. “Wir sind mehr als glücklich über den Punkt”, kommentierte der Sportliche Leiter Dago Leukefeld das Ergebnis. “Halle war heute Nachmittag die bessere Mannschaft.”

Speziell im ersten Abschnitt waren die “Wildcats” aus Halle-Neustadt die dominierende Mannschaft gwesen. Die mitgereisten Bietigheimer Schlachtenbummler rieben sich beim Blick auf die Anzeigetafel verwundert die Augen: Nach 20 Minuten lag die SG BBM bereits mit 2:10 im Hintertreffen. Doch die Bietigheimerinnen kamen ins Spiel zurück und verkürzten bis zum Seitenwechsel auf 10:12.

Auch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit zeigte der zuletzt so souveräne Zweitliga-Spitzenreiter, dass er die Siegesserie weiterführen wollte und glich zum 12:12 aus. In der Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der bis zum 18:18 anhielt. Dann setzten sich erneut die “Wildcats” ab und gingen wieder mit 20:18 in Führung. Halle bestimmt jetzt wieder das Spielgeschehen und konnte bis zur 49. Minute den Vorsprung sogar auf 24:21 ausbauen. Doch die SG BBM kämpfte beherzt weiter und konnte in der 56. Minute zum 26:26 ausgleichen.

Kurz darauf gelang es den Bietigheimerinnen sogar, zum ersten und einzigen Mal in Führung zu gehen – beim 27:26. Jedoch wollten die Hallenserinnen sich nicht einfach ergeben und setzten ihrerseits alles daran, zu punkten. Mit Erfolg. Kurz vor dem Ende gingen die Ostdeutschen mit 28:27 in Führung, und Bietigheim spielte zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl. Die Niederlage schien also besiegelt.

Als taktische Variante verließ Torfrau Ann-Cathrin Giegerich 20 Sekunden vor dem Ende ihr Gehäuse, und Linda Mack kam als weitere Feldspielerin auf die Platte. Die Maßnahme machte sich bezahlt: Bietigheim erzwang einen Freiwurf, der zum glücklichen 28:28 in allerletzter Sekunde führte.

“Halle hat uns heute alles abverlangt”, so das Resümee von SG-Sportdirektor Gerit Winnen nach der Partie. “Die Mannschaft hat nach dem schlechten Start Charakter bewiesen und sich das Unentschieden hart erarbeitet. Nach dem Spielverlauf war das ein gewonnener Punkt.”

Quelle: Bietigheimer Zeitung