UNION Torhüterin Anne Voigt hat immer ein Lächeln auf den Lippen und muss nicht lang überlegen, wenn sie um Hilfe gefragt wird. Dies spürte Ende 2011 auch der Verein, als Voigt mitten in der Saison vom Kooperationspartner HC Leipzig nach einem Engpass auf der Torposition an die Saale wechselte. Seitdem  hat sich ist die ehrgeizige Torhüterin zusammen mit Anna Baranowska zum drittbesten Torhütergespann der Liga entwickelt. Nur gegen Celle mussten sie mehr als 30 Gegentreffer hinnehmen, ansonsten blieben die Hallenserinnen immer unter der magischen Marke. Dies ist ein Spitzenwert in der Bundesliga und nicht nur ein Verdienst der Torhüterinnen, sondern auch der davorstehenden Abwehr. Am Sonntag um 15:15 Uhr steht Voigt dann in Travemünde auf dem Parkett. An das Hinspiel kann sich die Schlussfrau der Wildcats noch sehr gut erinnern; sie war ein Garant dafür, dass die Wildcats den damals ersten Heimsieg der Saison einfahren konnten. Dennoch warnt Voigt vor den Raubmöwen. „Wir dürfen Travemünde auf keinen Fall unterschätzen. Der Heimsieg gegen Kirchhof vor drei Wochen hat uns allen gezeigt, zu was die Raubmöwen in der Lage sind. Travemünde hat eine sehr junge aber dynamische Mannschaft, sie haben nichts zu verlieren und werden bis zum Schluss kämpfen“, so Voigt zum Spiel an der Ostsee. Für die Wildcats ist es das womöglich erste Spiel der Saison, das sie als Favorit antreten werden. Damit die Hallenserinnen nicht leichtfertig an das Spiel herangehen, suchte Teammanager Frank Kastner am Dienstagabend noch einmal das Gespräch mit dem Team. „Wir stehen vor entscheidenden Wochen. Da müssen wir tagtäglich die Konzentration und Qualität hochhalten, damit wir keine bösen Überraschungen erleben“, so Kastner. Immerhin ist Travemünde kein Selbstläufer; der letzte Sieg an der Ostsee gelang den Hallenserinnen 2008, und auch andere Mannschaften taten sich an der Küste schwer. Zwickau und Berlin gewannen nur mit einem Tor, und Kirchhof und Mainz mussten ihre Punkte sogar ganz in Travemünde lassen.

Dass Anne Voigt auch außerhalb des Handballparketts hilfsbereit ist und immer einen Blick für ihre Mitmenschen hat, bewies sie unter der Woche. Die sich aktuell in der Ausbildung zur Physiotherapeutin befindende Voigt stellte einen Kontakt mit dem Verein für Knochenmarkspenden Sachsen e.V. her. Schnell informierte sie ihre Mitspielerinnen über die Möglichkeit einer Typisierung. Um sich als Stammzellspender registrieren zu lassen, ist eine Typisierung der Gewebemerkmale erforderlich. Keine 24 Stunden vergingen zwischen dem ersten Kontakt und der Typisierung mehrerer Wildcats-Spielerinnen. „Ich bin vom Typ her einfach ein sehr hilfsbereiter Mensch, von daher gefällt mir der Gedanke, anderen Menschen gerade in Situationen, die nicht aussichtsreich sind, zu helfen. Wir als Spielerinnen haben unseren Teil dazu beigetragen und ich freue mich, wenn sich auch unsere Fans an dieser Aktion beteiligen“, so Anne Voigt. Eine Möglichkeit zur Typisierung wird es zu einem der nächsten Heimspiele in der Universitätssporthalle geben.