Nach völliger Enttäuschung war die Stimmung am Samstagabend in Ostfildern etwas positiver. Dennoch war die Atmosphäre der Wildcats nach der 21:25 (12:12)-Niederlage in Stuttgarts Peripherie gedrückt. Dabei sah es zur Halbzeit für Union Halle-Neustadt deutlich besser als zuletzt im Heimspiel gegen Neckarsulm (28:36) aus. Union-Coach Jorgen Gluver zeigte sich in der Pause beim 12:12 zufrieden und stolz auf sein Team. Den holprigen Start glichen Dagmar Stuparicova und Jacqueline Hummel wieder aus, beide Teams begegneten sich fortan auf Augenhöhe. Auch Torhüterin Patrycja Mikszto spielte stark formverbessert. Eine mögliche Pausenführung wurde unmittelbar vor dem Seitenwechsel durch späte Gegentore und vermeidbare Fehler vergeben.

Eine Schlüsselszene im Match war die 40.Minute als die Ostfildern Hornets, dessen Maskottchen eine gute Einstimmung auf die am 11.11. beginnende Karnevalszeit bot, das 17:15 erzielten und Linda Jäger für zwei Minuten von der Platte musste. Die Schwaben legten zwei Tore nach und ließen sich die Führung bis zum Schluss nicht mehr nehmen. „Wir haben im Angriff kopflos gespielt und haben uns immer wieder festmachen lassen,“ monierte Bianka Eckardt nach dem Spiel. Und so blieben ein spektakulärer Unterzahltreffer im 4 gegen 6 von Martyna Rupp im Alleingang (50.), ein Frustfoul Jacqueline Hummels (51.) und eine kurze Schrecksekunde als Stefanie Hummel nach einem Schlag gegen den Hals verletzt liegen blieb (58.) die Randnotizen der Schlussphase. Ebenso wie Ostfilderns Julia Orban-Smideliusz eine Viertelminute vor Schluss für Spielverzögerung Rot sah – eine Entscheidung die selbst Eckardt überflüssig fand und den Unparteiischen beim Verlassen der Halle ein Pfeifkonzert bescherte.

Kommende Woche heißt es wieder Halle vs. Ostfildern, dieses mal aber im DHB-Pokal. Der hat aufgrund der prekären Lage in der Liga bei nur zwei Siegen, davon einem durch die Sportsgerichtsbarkeit, aktuell aber keine übergeordnete Rolle. Genug Anlass zum Auswerten hat das Trainerteam Gluver/Eckardt aber dennoch. Die 3-2-1-Abwehr funktionierte zum Schluss nicht mehr wie gewünscht, offensiv wurden die Ansagen nicht wie erhofft umgesetzt. Doch warum sollte es im Pokal besser klappen? „Nächste Woche spielen wir zu Hause,“ meinte Eckardt vielsagend und machte Mut für die Partie am kommenden Samstag um 17 Uhr in der ERDGAS Sportarena.

Weiterhin zum Zuschauen verdammt ist die an der Schulter verletzte Monic Burde. Die Kapitänin machte sich zwar in Nellingen in der Halle mit dem Team warm, „aber ich wollte mich nach der langen Busfahrt [6,5 Stunden, d. Red] nur etwas bewegen.“ Burde wird nächste Woche allerdings erste Übungen im Training mitmachen.

Quelle: Halle-Sport von Aaron Thieme (Ein Besuch auf der Homepage lohnt sicht)

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