Die Bundesligahandballerinnen des SV UNION Halle-Neustadt könnte man auch als Wundertüte der 2. Bundesliga bezeichnen. Nach dem überzeugenden Heimauftritt vergangene Woche gegen Dortmund mussten die Wildcats am Samstagabend eine 28:35-Auswärtsniederlage bei der SG Handball Rosengarten hinnehmen. Die Schützlinge von Interimstrainerin Bianka Eckardt sind mit einem dünnen Kader in die Nordheide gereist. Vor allem der Ausfall von Monic Burde setzte den Hallenserinnen zu. Kurz vor Transferschluss erhielten die Wildcats Unterstützung von den Füchsen Berlin. Rückraumspielerin Martyna Rupp wechselte vom Ligakonkurrenten an die Saale und stand nur 24 Stunden nach dem Eintreffen in ihrer neuen Heimat bereits im Aufgebot. Auch der ab nächster Saison neu verpflichtete Trainer Jörgen Gluver war extra aus Dänemark nach Buchholz gereist, um sich ein Bild von seinem zukünftigen Team zu machen. „Die richtigen Worte nach so einer Niederlage zu finden, ist sehr schwer“, sagte Interimstrainerin Bianka Eckardt nach der Partie. Ihr Team kam gut ins Spiel und führte relativ schnell mit 3:1. Diese Führung konnte der bis dato Tabellensiebte in der 8. Minute bis auf 8:5 ausbauen. Rosengartens Trainer Ralf Böhme wählte allerdings die richtige Gegenstrategie und beendete nach einer Auszeit den Erfolgslauf der Wildcats. Mit Sarah Lamp, Isabell Kaiser und Jessica Oldenburg brachte er seine Schützlinge vom Erstligisten Buxtehuder SV ins Spiel. Alle drei Spielerinnen sind mit einem Zweitspielrecht für den Zweitligisten ausgestattet und sollten helfen, die wichtigen Punkte in Niedersachsen zu halten. „Das Trio war heute eine wichtige Unterstützung und ich würde mich freuen, wenn wir sie öfters hier sehen“, gab der Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz zu. Erst mit dieser Einwechselung konnten die Luchse punkten, während die Wildcats bis zum Schlusspfiff keinen Fuß mehr auf die Platte bekamen. Bis zur Halbzeit zog der Gastgeber bereits auf 14:18 weg.

Auch im zweiten Spielabschnitt dominierten die Luchse aus Rosengarten die Partie. Vor allem die schlechte Defensivarbeit der Wildcats trug dazu bei, dass man nicht noch einmal auf Schlagdistanz kam. Trainerin Bianka Eckardt über die schwache Abwehr: „Heute hat man gesehen, wie wertvoll eine Monic Burde im Mittelblock ist. Den Ausfall konnten wir in der Abwehr nicht kompensieren. 35 Tore sind eindeutig zu viel. Hätte die Abwehrleistung gestimmt, wäre heute auch mehr drin gewesen.“ Die Gastgeber spielten sich, angefeuert von den 320 Zuschauern, in einen wahren Rausch und führten zeitweise mit zehn Toren. Erst zum Ende des Spiels gelang es den Hallenserinnen, etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Beste Werferin im Team der Wildcats war Jacqueline Hummel mit zehn Treffern.

Am kommenden Wochenende muss der SV UNION Halle-Neustadt erneut auf fremdem Parkett antreten. Gastgeber ist der TV Nellingen in Ostfildern.

Statistik und Spielverlauf

Redaktion: Marcel Gohlke