Unterschiedlicher hätten die zwei Bänke beim Zweitligaspiel zwischen der Neckarsulmer Sportunion und dem SV UNION Halle-Neustadt nicht besetzt sein können. Während die Gastgeber laut Spielprotokoll mit insgesamt vierzehn Spielerinnen aufwarteten, reisten die Wildcats mit nur acht Feldspielerinnen und zwei Torfrauen nach Neckarsulm. Hinzu kam, dass Torhüterin Patrycja Mikszto angeschlagen war und Trainer Michal Lukacin darum Anne Voigt im Tor der Hallenserinnen einsetzte. Der hallesche Trainer überraschte außerdem mit Anne Michel auf Linksaußen. Mit diesen Personalwechseln schien er den richtigen Weg gefunden zu haben. Die Wildcats kamen gut ins Spiel und konnten den Ausfall von Jacqueline Hummel und Fabienne Kracht gut kompensieren. Nach nur zehn Minuten führten die Wildcats bereits mit 8:5. Vor allem die Außen um Elisa Möschter und Anne Michel sowie die Kreiszuspiele auf Stefanie Hummel waren die Glanzpunkte in der halleschen Offensive. Das einzige Manko brachte Co-Trainerin Bianka Eckardt nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu viele Gegentore kassiert. Sechzehn Tore in einer Halbzeit sind eindeutig zu viel.“ Genau dieses Problem galt es in der zweiten Halbzeit abzustellen, denn mit der schlechten Abwehrleistung machte man sich die gute Offensivarbeit kaputt. Die Neckarsulmer Sportunion erzielte ihre Tore ausschließlich über den Rückraum. Die Wildcats boten den Gegnern zu große Räume, indem sie die Abwehrreihen zu langsam verschoben. Somit hatten die groß gewachsenen Rückraumspielerinnen leichtes Spiel. Der Seitenwechsel erfolgte nach einem Halbzeitstand von 16:16.

Die 650 Zuschauer in der Sporthalle Ballei sahen in der zweiten Halbzeit ein Spiel mit wechselnden Führungen. Beide Mannschaften zeigten ein Auf und Ab der Formkurve. Keine Mannschaft konnte sich richtig durchsetzen und beide verspielten leichtfertig Führungen. Die Konzentrationsschwäche der Wildcats zeigte sich deutlich im Torabschluss. Gerade in der entscheidenden Schlussphase wurden klare Torchancen vergeben. Dennoch konnten die Wildcats die Siebenmeterschwäche aus den letzten Spielen abstellen. Von sechs Strafwürfen landeten fünf im Tor. Zu verdanken war dies vor allem Stefanie Hummel, die in Neckarsulm eine tolle Leistung zeigte. Die Entscheidung über den Ausgang des Spiels fiel in der Schlussphase. Obwohl die Wildcats zumeist eine knappe Führung behaupten konnten, kassierten sie gerade in den letzten Minuten zu viele Kontertore. Siebzehn Sekunden vor Schluss erzielte Monika Kornet aus dem Rückraum den 27:27-Ausgleichstreffer. Für die Hallenserinnen war die noch zu spielende Zeit zu kurz, um den Ball erneut im Netz unterzubringen. UNION-Trainer Michal Lukačín über die Partie: „Ich bin mit der Leistung meiner Spielerinnen absolut zufrieden. Unter den Umständen, mit denen wir heute hier zu kämpfen hatten, ist das ein Punktgewinn für uns. Wir haben gekämpft und mit viel Leidenschaft und Einsatz gespielt. Dass sich bei so einem dünnen Kader dann auch Konzentrationsfehler einschleichen, ist ganz normal und auch menschlich.“

Eine lange Weihnachtspause haben die halleschen Bundesligahandballerinnen nicht. Bereits am 2. Januar 2014 beginnt das Training, da am 4. Januar 2014 die Auswärtspartie bei der TSG Ober-Eschbach auf dem Spielplan steht.

Voigt, Mikszto – S. Hummel 9/5, Uhlig 5, Michel 4, Stuparicova 3, Möschter 2, Burde 2,  Bolze 2, Jäger,