Pflichtaufgabe erfüllt, nicht mehr und nicht weniger. Eine deutliche Reaktion auf die vorwöchentliche, unnötige 26:28-Niederlage gegen die SG Garßen-Celle sieht aber anders aus. Die Zweitliga-Handballerinnen von Union Halle-Neustadt haben gegen den Vorletzten SV Allensbach mit 28:23 (13:11) erwartungsgemäß gewonnen, in den gesamten 60 Minuten aber wieder viele Höhen und Tiefen durchwandert.

„Unsere starke Deckung war der Erfolgsgarant. Im Angriff haben wir zu ungeduldig gespielt und zu viele Fehler produziert. Dadurch mussten wir fast bis zur letzten Minute um den Sieg zittern“, erklärte Halles Trainer Michal Lukacin. Vor allem in der ersten Halbzeit musste der Slowake in das Spiel seiner Mannschaft eingreifen. Dabei ließ die sichere 8:3-Führung nach einer Viertelstunde eigentlich etwas anderes vermuten. Die Wildcats waren da auf dem besten Weg zu einem deutlichen Erfolg und einer entsprechenden Antwort auf die schwache Vorstellung gegen Garßen-Celle.

Ruck durch die Reihen

Doch schon wenig später, beim 9:6 (21.) und 11:10 (26.), packte Lukacin die Grüne Karte zum Zeichen einer Auszeit auf den Tisch der Kampfrichter. Doch seine Ansprachen, vor allem im Angriff geduldiger und ruhiger zu spielen, verhallten offensichtlich ebenso wie zunächst auch jene in der Halbzeitpause. Die Allensbacherinnen, die auf ihre gesperrte Torjägerin Erika Lukoseviciute verzichten mussten, blieben dran und erzielten in der 34. Minute den Ausgleich zum 13:13. Dank ihrer starken Torhüterin Steffi Neumann bestand plötzlich sogar die Aussicht auf eine Überraschung.

Erst jetzt ging ein Ruck durch die Reihen der Wildcats. Vor allem die Hummel-Schwestern drehten jetzt mächtig auf. Zunächst fand Jacqueline ihre Treffsicherheit wieder und in der Endphase war dann auch Zwillingsschwester Stefanie zur Stelle. Beide hatten am Ende des Spiels sieben Treffer zu Buche stehen, die Hälfte der Gesamtausbeute der Wildcats an diesem Abend. Selbst bei zweimaliger Unterzahl blieben die Wildcats nun stabiler und kassierten gerade einmal ein Gegentor. Nach dem 19:16 von Dagmara Stuparicova (44.) betrug die Führung der Gastgeberinnen dann nie weniger als drei Treffer. Am Ende wurde es dank der Treffer der Hummel-Schwestern sowie von Eileen Uhlig und Elisa Möschter dann doch noch etwas deutlicher.

Und das brachte dann schließlich Gästetrainer Marco Schiemann auf die Palme. „Das ist bitter: Eigentlich können wir in jedem Spiel mithalten, sind aber nicht konstant genug“, sagte der 37-Jährige. „Unsere Spiele sind wie eine Achterbahnfahrt.“ Und mit Blick auf das Protokoll, das keine Zeitstrafe für seine Mannschaft auswies, wurde er sogar noch bissiger: „So viel zum Thema Abstiegskampf.“

Union: Mikszto, Voigt; J. Hummel 7, St. Hummel 7/1, Möschter 3/1, Kracht, Brude 4, Jäger, Grätz, Uhlig 4/2, Bolze, Stuparicova 3

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 03.12.2013