Nun also gibt es kein Zurück mehr. „Ich werde ein richtiger Hallenser“, verkündete Jörgen Gluver am Mittwoch lachend, „und zwar mit aller Konsequenz.“ Mit seiner Unterschrift unter dem noch einmal um zwei Jahre verlängerten Arbeitsvertrag band sich der Däne bis 2018 an den Handball-Verein Union Halle-Neustadt. Mit diesem, so ist sich der Trainer sicher, kann er viel bewegen. Den Aufstieg in die Beletage angehen.

Seit einem halben Jahr gibt Gluver, Olympiavierter von 1988, seine Erfahrungen an die Wildcats weiter. „Die Spielerinnen entwickeln sich prächtig. Mit ihnen, davon bin ich überzeugt, kann Union das Projekt Aufstieg umsetzen“, begründet der Däne seine Entscheidung. Und auch von der Vereinsführung ist er angetan. „Hier wird professionell gearbeitet.“ Die Chemie stimmt. Und die Voraussetzungen auch. Deshalb wird Jörgen Gluver sein Haus in Randers nahe Aarhus verkaufen. Im Sommer kommt seine Frau Lone nach. Sie zieht zu ihm in die große Wohnung in Halles City. Dank Internet kann sie ihre Buchhalterfirma von überall aus betreiben. Und die Kinder, so sagt der Trainer, sind eh groß. Die Tochter, 18, und der Sohn, 22, stehen auf eigenen Füßen.

Ein klares Bekenntnis zum Verein ist das. In diesem vertraut man dem 54-Jährigen voll und ganz. „Er hat die Mannschaft vorangebracht. Sein Konzept überzeugt und er leistet hervorragende Nachwuchsarbeit“, begründet Vereinspräsident Bodo Meerheim, warum das Präsidium auf der letzten Sitzung die vorzeitige Verlängerung beschlossen hatte. Selbst in der Findungsphase in den ersten Wochen, als Union gegen die Top-Mannschaften der zweiten Liga Federn lassen musste, kamen bei Meerheim keine Zweifel auf. „Ich hatte überhaupt keine Bauchschmerzen“, versichert er. Schon in Gluvers erster Amtszeit in Halle von 2005 bis 2007 hat Meerheim den Trainer schätzen gelernt. Und: „Man hat ja trotz der knappen Niederlagen gesehen: Die Mannschaft ist auf einem guten Weg.“ Diese Saison, das war von vornherein so vorgesehen, dient der Wegbereitung. Im kommenden Jahr soll, mit der einen oder anderen Verstärkung, der Aufstieg perfekt gemacht werden.

Am Samstag beim TV Beyeröhde allerdings wird es schwer für Gluvers Truppe, denn sechs seiner Spielerinnen mussten zuletzt wegen Magen-Darm-Problemen das Training auslassen. „Aber das Spiel wird nicht abgesagt. Wir ziehen das durch“, sagt Gluver. Bangemachen gilt nicht. Nicht für ihn.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung