Die schnellste Maus von Mexiko wurde von Eileen Uhlig ins Spiel gebracht. „Es stimmt, wir sind die Speedy Gonzales’ der Liga“, sagt die Spielerin des Handball-Zweitligisten Union Halle Neustadt. Soll heißen: Mit Schnelligkeit und mit Gegenstößen will das Team zum Erfolg kommen. Doch genau das war am Sonntag so gar nicht gefragt. Bei der klaren 28:36-Heim-Niederlage gegen Neckarsulm sei vielmehr Kraft gefragt gewesen, so Uhlig. „Und da war uns der Gegner klar überlegen.“ Bezeichnend: Nicht ein einziges Mal konnten die Gastgeberinnen in Führung gehen.

„Wir haben uns nie auf unsere Gegnerinnen einstellen können“, kritisierte Eileen Uhlig. Ehe sie und ihre Teamkolleginnen sich versahen, waren die Gäste schon enteilt. Über die Stationen 7:3 (7.), 13:7 (14.) und 20:13 (30.) erarbeitete sich Neckarsulm zwischenzeitlich sogar ein Zehn-Tore-Polster (32:22 /52.). Was die Rückraumspielerin als weiteren Schwachpunkt ausgemacht hat: „Wir sind zu lieb, stecken immer ganz schön ein, aber teilen nie aus.“

Dass Halles Abwehr ihre liebe Müh und Not hatte, zeigt allein schon die hohe Anzahl der Gegentreffer. „Egal, was wir versucht haben, die hatten immer eine Antwort auf uns“, bestätigte Unions Co-Trainerin Bianka Eckhardt.

Ein weiterer Vorteil der Baden-Württembergerinnen: Bei ihnen war die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Gab es beispielsweise eine Sonderbewachung für die am Ende siebenfache Torschützin Alena Vojtiskova, glänzten andere mit Vollstreckerqualitäten. So trugen sich Hannah Breitinger zehnmal und Lena Hoffmann achtmal in die Trefferliste ein. Auf hallescher Seite avancierte einmal mehr Jacqueline Hummel mit elf Treffern zur Torschützin vom Dienst.

Und auch wenn Eileen Uhlig selbstkritisch von einem Totalausfall sprach: Es war, wie man so schön sagt, nicht alles schlecht. Zumindest gekämpft hat Union bis zuletzt, sich nie aufgegeben.

Dennoch lässt sich eines nicht mehr wegdiskutieren: Die Wildcats haben nur vier Punkte auf dem Konto, zwei davon gab es sogar am Grünen Tisch. Das Tempo, mit dem es für die Speedy Gonzales’ nach unten geht, ist bedenklich. (mz)

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung