Das handballerische Highlight gab es in der 47. Minute zu bewundern, als Julia Löbich durch den Wurfkreis flog und das perfekt getimte Anspiel von Laura Schmitt aus dem Sprung heraus zum 24:23-Zwischenstand versenkte. Danach war es allerdings vorbei mit der Herrlichkeit beim Fraunehandball-Zweitligisten FSV Mainz 05, der kurze Zeit später gegen den SV Union Halle-Neustadt mit 24:27 Toren in Rückstand geraten sollte, der am Ende die finale Saisonbegegnung recht deutlich 30:35 verlor.

Und so wurde die Partie, mit der die „Dynamites“ die Saison als Drittletzter auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz beendete, zum Spiegelbild einer durchwachsenen Runde. Einer Runde, die mit dem Sieg beim Erstliga-Aufsteiger Borussia Dortmund, mit den furiosen Aufholjagten in eigener Halle gegen Zwickau und Bensheim-Auerbach durchaus Höhepunkte zu bieten gehabt hatte. Bei der aber die Enttäuschungen deutliches Übergewicht hatten. So wurden beispielsweise beide gegen den Tabellenletzten Travemünde, der insgesamt nur fünf Punkte einsammelte (!), verloren.

Es war wie immer zuletzt“, bilanzierte so auch 05-Trainer André Sikora-Schermuly die finale Partie, in die seine Mannschaft mehr als ordentlich hereingefunden hatte. Vor der Pause jedenfalls hatten die Gastgeberinnen so ziemlich alles gut im Griff. Hellen Trodler hielt stark, die Abwehr stand und vorne sorgten die am Ende alles überragende Theresa Köhler (zwölf Treffer) und Laura Schmitt für einen verdienten Vorsprung (16:13).

„Der Kader wird in der Qualität breiter“

„Nach 40 Minuten haben wir aber dann angefangen unser zweites Gesicht zu zeigen. Haben zu viele Fehler gemacht, waren in der Abwehr zu unclever und sind in den Schlüsselsituationen gescheitert“, fasste Sikora-Schermuly die finale Phase der Begegnung zusammen. Der Wille war dem Team nicht abzusprechen, am Ende wurde – inklusive siebter Feldspielerin – alles versucht. Vergeblich. Weil „wir einfach ein paar saudumme Aktionen hatten“, wie Sikora-Schermuly betonte.

Was blieb war ein eher trauriger Abschied von den Fans und von vier Spielerinnen, die den Zweitliga-Handballerinnen in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Jana Heßler verläßt den Klub, Julia Löbich und Johanna Holstein gehen die zweite Mannschaft, Theresa Köhler legt eine Pause ein. Die ersten Neuzugänge sind schon vermeldet, weitere werden in Kürze folgen.

„Wir glauben, dass wir in der nächsten Saison gut aufgestellt sein werden“, so Manager Karlheinz Elsässer. „Der Kader wird in der Qualität breiter“, verspricht Trainer André Sikora-Schermuly – und hofft, dass dann solche Einbrüche wie jetzt gegen Halle auch vermieden werden können. Sikora-Schermuly: „Wir hätten locker sechs bis acht Punkte mehr haben können“. Was in der Endabrechnung mindestens Platz acht bedeutet hätte. Das unterm Strich klar verfehlte Saisonziel wäre erreicht worden.

Quelle: Allgemeine Zeitung