Das mitteldeutsche Derby zwischen dem SV UNION Halle-Neustadt und dem Thüringer HC geht deutlich mit 25:35 (12:17) an die Gäste. Die Wildcats konnten den Favoriten bis zur Mitte der ersten Halbzeit ärgern und lagen dabei selbst in der 8. Minute mit 6:4 in Führung. Anschließend übernahm der Thüringer HC das Zepter in der ERDGAS-Sportarena. Mit schnellen Tempogegenstößen drehte das Team von Herbert Müller bis zur Halbzeit das Spiel in eine 12:17 Führung. Auch im zweiten Spielabschnitt kamen die Hallenserinnen nicht noch mal in Schlagdistanz. In der Defensive waren die Wildcats zu kraftlos und im Angriff leistet man sich zu viele Fehler und scheiterte immer wieder an der guten Abwehr der Thüringerinnen. Bei Halle konnte Sophie Lütke mit 10 Toren die meisten Treffer erzielen. Marketa Jerabkova war es bei den Gästen, die mit 12 Toren sich am häufigsten in die Torschützenliste eintragen konnte.

Guter Start der Wildcats

Da haben sich die Wildcats definitiv mehr vorgenommen als das Ergebnis am Samstagabend ausdrückt. Mit einer 25:35 Heimniederlage müssen sich die Hallenserinnen gegen den Thüringer HC klar geschlagen geben. Beide Mannschaften gingen mit größeren Personalproblemen in das Spiel. Das Team von Herbert Müller konnte dies allerdings besser kompensieren als die Gastgeber. Die Gründe für die Niederlage waren schnell gefunden. Mit einer zu langsamen Rückwärtsbewegung luden die Wildcats die Gäste immer wieder zu einfachen Kontertoren ein. Insgesamt sieben solcher Tore musste man hinnehmen. Auch wenn die Hallenserinnen bis Mitte der ersten Halbzeit 8:9 (14. Minuten) den THC gut beschäftigte, wirkte das Team von Jan-Henning Himborn zu ängstlich. Tempogegenstöße, zweite Welle oder das Einbinden von Außenspielerinnen war sehr selten am Samstagabend zu sehen. Bereits zu Pause konnte der Favorit mit einer 12:17 Führung in die Kabine gehen.

Rote Karte für Helena Mikkelsen

In der zweiten Halbzeit sah man das gleiche Bild und man vermisste immer mehr bei den Hallenserinnen den verletzungsbedingten starken Mittelblock um Pia Dietz und Cecilie Woller. Der Favorit aus Thüringen setze sich jetzt ab und dominierte das Spiel. Verantwortung aus dem Rückraum der Hallenserinnen übernahm dann Lea Gruber und Sophie Lütke. Auch Helena Mikkelsen kam im zweiten Spielabschnitt besser ins Spiel, nachdem ihr in der ersten Halbzeit nicht viel gelungen ist. Kurz vor Spielende sah die dänische Rückraumspielerin dann noch die Rote Karte. Nachdem sie eine Wurfausführung des Gegners behinderte, kam die harte Regel der letzten 30 Sekunden in einem Spiel zur Anwendung. Disqualifikation und ein direkter Siebenmeter für den Thüringer HC war die Konsequenz. Marketa Jerabkova verwandelte diesen mit der Schlusssirene zum verdienten 25:35 Auswärtssieg für den Thüringer HC.

Daumen drücken für den VfL Oldenburg

Die Wildcats drücken jetzt am Sonntag um 16:30 Uhr den VfL Oldenburg die Daumen. Sollten die Norddeutschen ihr Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen gewinnen, haben die Hallenserinnen bei noch vier ausstehenden Spielen den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga vorzeitig erreicht. Das nächste Heimspiel bestreitet der SV UNION Halle-Neustadt bereits am kommenden Samstag. Dann kommt das Spitzenteam und Tabellenführer BVB Dortmund Handball an die Saale gereist.

Stimmen zum Spiel

Herbert Müller (Trainer Thüringer HC): “Ich freue mich darüber, dass wir die Möglichkeit hatten, Kraft zu sparen. Ich freue mich über das erste Tor von Klara Schlegel für den THC. Es war vor allem wichtig, diese 3:1-Abwehr zu lösen. Die hat Halle in den letzten fünf Spielen supergemacht. Wir hatten eine kleine Schwächephase beim 14:9, als sie auf 14:12 drangekommen sind. Aber dann haben wir gleich nachgelegt und die zehn Tore sind ein optimales Ergebnis. Wir haben jetzt noch ein paar Vier-Punkte-Spiele. Dortmund ist das leichteste Spiel der Saison, da kannst du frei von der Seele aufspielen. Wenn sich eine Chance bietet, werden wir da sein.”

Jan-Henning Himborn (Trainer Halle): “Wir haben natürlich einige Ausfälle zu beklagen. Unser kompletter Mittelblock ist ausgefallen. Wir wollten diese Ausfälle offensiver lösen. Wir haben erste Halbzeit gut angegriffen, haben dann aber zu leichte Gegentore zugelassen. Fünf Tore Rückstand zur Pause ist dann schon deutlich. Wenn der Rückstand nur zwei oder drei Tore ist, ist es leistungsgerecht. In der zweiten Halbzeit glauben wir dann nicht mehr so richtig dran. In den letzten zehn Minuten haben wir uns gut präsentiert. Wir bekommen es leider nicht hin, diese Leistung über 60 Minuten abzurufen. Wir haben alles reingeworfen, aber der THC ist immer noch einen Tick besser als wir.”

Bilder zum Spiel

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