Mit einem 26:25 im Krimi bei den Vipers hatte die HSG Blomberg-Lippe am Samstag als erstes Team den dritten Sieg der Saison eingefahren. Auf 6:0 Punkte wollten einen Tag später auch die beiden Spitzenteams der vergangenen Jahre stellen: Doch während Meister SG BBM Bietigheim sich beim 29:21 in Leverkusen schadlos hielt, musste der Thüringer HC die erste Niederlage quittieren. Die Gäste aus Dortmund drehten mit einer Dreier-Serie das Blatt in den letzten Minuten und haben nun ihrerseits drei Siege auf dem Konto. Metzingen siegte gegen Bensheim/Auerbach souverän. Mainz wartet wie die Vipers nach dem 29:39 gegen Buxtehude unterdessen ebenso auf die ersten Punkte wie die Kurfpalz Bären nach dem 26:34 in Göppingen. Der erste Erfolg gelang hingegen Oldenburg in Neckarsulm noch vor der Länderspielpause, die nächsten Spiele stehen erst am 9. Oktober an.

“Es ist etwas ganz Besonderes, wenn man beim THC gewinnt”, freute sich Borussia Dortmunds Trainer Andre Fuhr und fügte an: “Ich will nicht bestreiten, dass das Glück am Ende auch auf unserer Seite war.” Denn der Thüringer HC legte die meiste Zeit vor, führte vier Minuten vor dem Ende mit 25:23. Doch während dem Gastgeber kein Treffer mehr gelang, sorgten Kelly Dulfer und Bogna Sobiech für den Ausgleich und vier Sekunden vor dem Ende setzte Sobiech dann auch noch den Siegtreffer zum 26:25 für die Gäste. “Wir haben zu viele Fehler gemacht, gerade in Ballbesitz 25 Sekunden vor Schluss hätten wir das Tor machen müssen”, so THC-Coach Herbert Müller, der anfügte: “Kompliment und Glückwunsch nach Dortmund.”

“Meine Spielerinnen haben genau das umgesetzt, was ich von ihnen nach dem Spiel gegen Bad Wildungen gefordert hatte”, sah SG BBM Bietigheim-Trainer Martin Albertsen beim Auswärtserfolg beim TSV Bayer 04 Leverkusen im Vergleich zum zuletzt knappen Erfolg gegen die Vipers eine Leistungssteigerung. Nach einem schnellen 9:4 setzten sich die Gäste bis zur Halbzeit auf 17:10 ab und steuerten in der Folge zum 29:21-Erfolg. “Wir haben zwar super gekämpft, aber Bietigheim hat unsere Fehler alle abgestraft”, resümierte Elfen-Coach Robert Nijdam und haderte mit zwei Phasen der Partie, als sein Team besser ins Spiel fand, dann aber nicht dran bleiben konnte: “Bei 3:5 und bei 17:23 haben wir jeweils die große Chance, weiter zu verkürzen, werfen dann aber die Chancen weg und werden postwendend bestraft.”

Ebenfalls 6:0 Punkte auf der Habenseite hat die HSG Blomberg-Lippe. “Sechs Punkte aus den ersten drei Spielen sind eine schöne Momentaufnahme”, erklärte HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch, der mit Blick auf das knappe 26:25 bei der HSG Bad Wildungen Vipers anfügte: “Dieser zweifache Punktgewinn fällt sicherlich unter die Kategorie Arbeitssieg.” Die Gastgeberinnen, die zuletzt beim Meister in Bietigheim nur mit zwei Toren verloren hatten, waren sechzig Minuten auf Augenhöhe, doch wichtige Treffer von Tessa van Zijl brachten die Gäste auf Siegkurs. “Das ist eine ganz bittere Niederlage nach einem harten Fight. Ähnlich wie letzte Woche können wir uns nach so einem guten Spiel nicht mit Punkten belohnen”, haderte Vipers Trainerin Tessa Bremmer, die aber anfügte: “An diesem Prozess müssen wir einfach weiter arbeiten und dann werden wir auch die Punkte holen.”

Mit dem 39:29 beim 1. FSV Mainz 05 orientierte sich unterdessen der Buxtehuder SV mit nun 4:2 Punkten in Richtung Verfolgerfeld. “Ich habe heute einiges Positives gesehen und darauf werden wir aufbauen”, so Mainz-Trainer Thomas Zeitz. Beispielsweise als der Aufsteiger auf einen 8:0-Lauf des Buxtehuder SV zum 15:9 eine Antwort fand und beim 17:16 zur Pause wieder auf ein Tor heran kam. Bis zum 24:22 waren die Gastgeberinnen im Spiel, dann zog Buxtehude aber davon und siegte am Ende mit 39:29. “Unser Tempospiel hat sechzig Minuten gestochen. Das war unser größter Trumpf”, freute sich Buxtehudes Coach Dirk Leun, der bilanzierte: “Mit 39 Toren kann ich gut leben, aber 29 Gegentore sind einfach zu viele.” Sein Gegenüber Thomas Zeitz befand: “Wir haben definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.”

Ebenfalls 4:2 Punkte hat die TuS Metzingen, die sich mit 31:26 gegen die HSG Bensheim/Auerbach durchsetzte. “Chancen vergeben, Bälle verloren, Abpraller nicht erobert”, fasste Trainerin Edina Rott die Anfangsphase zusammen, nach einem 1:4 aber kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel und übernahmen die Führung. Mit einem Zwischenspurt von 20:17 auf 28:18 wurden dann die Weichen gestellt. “Im Angriff haben wir richtig schöne Sachen gemacht”, freute sich die Metzingerin Marlene Zapf. Den Flames gelang noch etwas Ergebniskorrektur, die Niederlage konnte aber nicht mehr abgewendet werden. “Wir kriegen heute 31 Tore, was eigentlich auch nicht unser Anspruch ist. Aber wir haben uns nicht abschlachten lassen”, betonte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.

Den ersten Sieg der neuen Saison feierte unterdessen der VfL Oldenburg bei der Neckarsulmer Sport-Union. Die Gastgeberinnen legten zunächst vor, mussten kurz vor der Pause die Führung aber an die Norddeutschen abtreten. Nach dem 15:14 zur Pause behauptete der VfL einen knappen Vorsprung, bevor er sich in den letzten Minuten zum 31:25-Endstand absetzte. “Wir haben in der Abwehr auch nicht die Kompaktheit und die Aggressivität gezeigt, wie sie beispielsweise Oldenburg hier präsentiert hat und die wir uns auch unbedingt vorgenommen haben”, so Neckarsulms Coach Pascal Morgant, der anfügte: “Wir haben uns von diesem Spiel viel erhofft, deshalb ist die Enttäuschung jetzt groß und wir müssen diese Niederlage unbedingt als Mannschaft in der Länderspielpause verarbeiten.”

Noch vor dieser konnte auch Frisch Auf Göppingen die ersten Punkte einfahren. Nach einem 15:9 zur Pause gerieten die Frisch Auf Frauen gegen die Kurpfalz Bären aus Ketsch aber noch einmal unter Druck. Auf drei Treffer kam das Team von Kate Schneider heran, doch nach einer Auszeit von Aleksandar Knezevic waren die Gastgeberinnen wieder auf Kurs und siegten am Ende mit 34:26. “Ich denke, am Ende geht das so in Ordnung”, so Schneider, die erläuterte: “Wir haben es maximal schwer gemacht. Wir haben die Deckung mehrmals umgestellt, aber Göppingen hat sich immer wieder gut darauf eingestellt.” Knezevic befand: “Wir hatten am Anfang eine kleine Krise, aber danach haben die Mädels das überragend gelöst. Ich habe einen großen Willen und eine große Emotionalität gesehen. Ein großes Lob an die gesamte Mannschaft.”

Mehr Informationen zur Handball Bundesliga Frauen