Der Fuß kann auch im Handball eine entscheidende Rolle spielen. Wenn nahezu alle Spielerinnen einer Mannschaft früh mit dem falschen aufstehen und dann im Zweitligaspiel beim Gegner keinen solchen mehr aufs Parkett kriegen, ist das ärgerlich. Sogar fatal wird es, wenn eine der wenigen positiven Ausnahmen von einer Entzündung in jenem Körperteil geplagt wird. Deshalb muss ab sofort Union Halle-Neustadt ohne Linda Jäger auskommen. Weil der linke Fersensporn unsägliche Schmerzen verursacht, wird die Rückraumspielerin nun ruhiggestellt: Vier Wochen Gips, dazu Spritzen. „Seit Oktober habe ich alles versucht“, sagt sie. Ultraschall, Laser, Stoßwellen. Aber: „Nichts half.“ Auf dem Parkett überspielt sie, dem Adrenalin sei dank, das Handicap, doch danach geht im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr. So auch diesmal. Im Spiel am Samstag gegen Mainz hat sich die 24-Jährige gemüht, ist gerannt und hat geackert. „Umso bitterer ist es, wenn wir am Ende trotzdem 28:35 verlieren“, sagt sie.

Doch der Reihe nach. Wie immer begann Mainz wie die Feuerwehr (6:2/5.). Im Gegensatz zu den Vorjahren aber ging dem Zwölften diesmal nicht die Luft aus. Halle schwächelte in der Abwehr, statt zusammenzuarbeiten und miteinander zu reden, um sich abzustimmen, ließen sich die Gäste überrennen. Bis auf 16 Tore wuchs ihr Rückstand (10:26/39.) an. Erst als Union Mainz’ gefährliche Kreisläuferin Janka Bauer in den Griff bekam und die Rückraumspielerinnen ausbremste, klappte es endlich auch mit eigenen Kontertoren.

Co-Trainerin Bianka Eckardt sprach von „einem gebrauchten Tag“ und bescheinigte nur Stefanie Hummel (9) und Jäger (3) Normalform. Diese wollte die Pleite nicht überbewerten. Sie hofft, dass ihr Team durch ihre Zwangspause noch enger zusammenrückt. „Vielleicht gibt es allen ja nochmal einen Schub“, sagt sie. Möglichst schon Samstag gegen Bensheim. (mz)

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung von Petra Szag