Die Wildcats des SV UNION Halle-Neustadt bleiben auch im dritten Bundesligaspiel in Folge ohne Punkte. Das Team von Cheftrainer Jörgen Gluver zeigte beim Tabellenführer allerdings eine Leistungssteigerung zur Vorwoche. Die Gastgeber, die als absoluter Aufstiegsaspirant gelten, haben sich zum Saisonbeginn mit drei Spielerinnen aus der 1. Bundesliga von Frisch Auf Göppingen verstärkt und können zudem auf die Dienste der österreichischen Nationaltorhüterin Melanie Herrmann zurückgreifen.

Die Wildcats gingen nach knapp drei Minuten durch ein Tor von Helena Mikkelsen mit 1:0 in Führung. Im weiteren Spielverlauf war das die einzige Führung, die die Gäste aus Sachsen-Anhalt für sich verzeichnen konnten. Noch in den letzten Wochen war das Hauptdefizit in der Abwehrleistung sowie in der daraus resultierenden Torhüterleistung auszumachen gewesen. In Neckarsulm arbeiteten die beiden Torhüterinnen Anne Voigt und Nicole Roth jedoch gut mit der Abwehr zusammen. Die Gastgeber hatten Mühe, ihr Spiel aufzuziehen und die Führung auszubauen. Schwachstelle im ersten Spielabschnitt war die Offensive der Saalestädterinnen. Mit zu wenig Druck von den Rückraumpositionen war das Spiel der Hallenserinnen zu vorhersehbar. In der Folge schlichen sich technische Fehler sowie zu schnelle Abschlüsse ins Spiel der Wildcats ein. Positiv aufgefallen ist die erfolgreich gespielte Unterzahlkombination, die zweimal in Folge von Elisa Möschter ausgespielt und mit Applaus der 750 Zuschauer quittiert wurde. Mit einem 11:13 Rückstand zur Pause konnten die Wildcats das Spiel noch offen gestalten.

Die Wildcats starteten dann auch gut in die zweite Halbzeit und konnten den Rückstand bis auf ein Tor verkürzen. Wendepunkt der Partie war jedoch eine Zeitstrafe gegen Helena Mikkelsen. Die Neckarsulmer Sportunion spielte ab diesem Zeitpunkt gnadenlos die Überzahl aus und konnte in der 37. Minute mit 14:18 in Führung gehen. Vor allem Maike Daniels, Isabel Tissekker und Alena Vojtiskova führten nun das Team des Tabellenführers an und sorgten für die nötigen Tore. Die Tempoerhöhung konnten die Hallenserinnen nicht mitgehen und wirkten in der Defensive jetzt wieder unstrukturierter. “Eine mangelnde Rückwärtsbewegung hat uns in dieser Phase auf die Verliererstraße gebracht. Wir haben insgesamt 11 Tempogegenstöße bekommen, wo wir zu langsam von Offensive in Defensive umgeschaltet haben. Dieses Defizit werden wir in den nächsten Trainingseinheiten fokussieren. Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden, was meine Mannschaft da gegen so einen ambitionierten Gegner gezeigt hat”, so Cheftrainer Jörgen Gluver.

Die Wildcats kamen im weiteren Spielverlauf nicht wieder in Schlagdistanz und der Tabellenführer konnte am Ende auch in der Höhe verdient das Spiel mit 26:32 für sich entscheiden. Neben den Schwachstellen in der Defensive muss in den zwei kommenden Heimspielen auch der Rückraum mehr Druck ausüben. Das nächste Heimspiel der Wildcats findet am Samstag, den 10. Oktober, um 17:00 Uhr in der ERDGAS Sportarena gegen den TV Nellingen statt.

In Neckarsulm spielten: Sirlinger, Voigt, Roth, Möschter 7/1, Uhlig 6/2, J. Hummel 4, S. Hummel 2, Smit 2, Hald 2, Rupp 2, Mikkelsen 1

Redaktion: Marcel Gohlke