Die hausgemachten Stimmungsschwankungen, die Halles Zweitliga-Handballerinnen gerade durchleben, reichen von einem Extrem zum anderen. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt.

Zwei Wochen nach dem überraschenden Sieg über das Topteam Füchse Berlin und der daraus resultierenden euphorischen Gemütslage wurde Union Halle-Neustadt am Samstag im Norden Deutschlands vom abstiegsbedrohten TSV Harrislee mit 24:26 schmerzhaft ausgehebelt. „Das ist kein schönes Gefühl. Du fährst über 1 000 Kilometer, bist voller Erwartung und stehst am Ende doch mit leeren Händen da“, meinte Trainerin Bianka Eckardt. Die Handball-Lehrerin war kurz nach dem Jahreswechsel von der Co- zur Chef-Trainerin befördert worden. Die Hoffnung, dass ihre Schützlinge das zuvor in den Übungsstunden Geprobte auch im Punktspiel umsetzen, erfüllte sich diesmal nicht. „Wir haben keinen Fuß aufs Parkett gekriegt, waren vor allem im Angriff zu hektisch. Statt den Platz auf den Halb-Positionen zu nutzen, haben wir es immer wieder über die enge Mitte versucht“, brachte Bianka Eckardt Halles Manko auf den Punkt.

Zwar konnte ihre Mannschaft mit 2:0 in Führung gehen und schien auch die anschließenden Minuten auf dem richtigen Weg (7:5/14.). Doch danach häuften sich die technischen Fehler, in der Konsequenz rannten die Gäste immer einem Rückstand hinterher. Als beim Stand vom 24:25 Monic Burde einen Siebenmeter verwarf und im Gegenzug Petra Janeckova mit ihrem Treffer für die Gastgeber deren Glück perfekt machte, war Unions doppelter Punktverlust besiegelt. „Abhaken und es nächsten Sonntag gegen Dortmund besser machen“, wiederholte Bianka Eckardt noch einmal das, was sie ihren Frauen auf der nächtlichen Heimreise im Bus klarzumachen versuchte. Bis dahin heißt es weiter trainieren. Und zwar schnörkellosen Handball, ohne viel Tamtam und mit noch größerer Härte im Zweikampf. Eckardts Ziel: „Diese Spielzüge müssen wir automatisieren.“

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung von Petra Szag