Der SV Allensbach befindet sich mitten im Abstiegsstrudel. Beim SV Union Halle-Neustadt setzte es die sechste Niederlage in Serie. In der Tabelle ist die Mannschaft von Trainer Marco Schiemann damit auf den vorletzten Platz abgerutscht. Trotz der prekären Lage scheint die Ernsthaftigkeit der Situation noch nicht bei allen Spielerinnen angekommen zu sein. „Die eine oder andere hat wohl noch nicht verstanden, dass wir uns im Abstiegskampf befinden“, ärgerte Marco Schiemann nach der Pleite in Halle an der Saale über das Auftreten seiner Mannschaft.

Zu verschlafen startete die Mannschaft vom Bodensee in die Partie und lag schnell zurück. Nach 14 Minuten lagen die Gastgeberinnen, die vor der Saison zu den Aufstiegsfavoriten gezählt wurden, in letzter Zeit aber einige Schwierigkeiten hatten, bereits mit 8:3 in Führung. Über einige gute Aktionen sowie eine starke Leistung von Steffi Neumann im Tor kämpften sich die Allensbacherinnen besser in die Partie, kamen Tor um Tor näher und glichen drei Minuten vor der Pause erstmals seit Spielbeginn wieder aus (11:11). Auch wenn Halle bis zur Halbzeit wieder auf zwei Tore davonzog, waren diese 15 Minuten das einzig Positive, das SVA-Trainer Schiemann aus dem Spiel mitnahm. „Das ist bitter: Eigentlich können wir in jedem Spiel mithalten, sind aber nicht konstant genug“, sagte der 37-Jährige. „Unsere Spiele sind wie eine Achterbahnfahrt.“

Das Auf und Ab setzte sich auch nach der Halbzeitpause fort – allerdings mit mehr Schatten als Licht. Zunächst konnten die Allensbacherinnen den knappen Rückstand halten, verpassten es aber immer wieder durch individuelle Fehler, die Führung der Gastgeberinnen wirklich in Gefahr zu bringen. „In den letzten Jahren hat es vielleicht noch funktioniert, dass jeder vier oder fünf Fehler baut und man am Ende trotzdem gewinnt. Das reicht in der zweiten Liga nicht mehr“, ärgerte sich Marco Schiemann über die Nachlässigkeiten seiner Mannschaft. „Scheinbar müssen wir wieder ganz von vorne anfangen und erst einmal die Basics lernen.“

Selbst in zweimaliger Überzahl verpassten es die Allensbacherinnen, die ohne ihre gesperrte Top-Torjägerin Erika Lukoseviciute auskommen mussten, den Gegner unter Druck zu setzen und erzielten gerade mal einen Treffer. Auf der anderen Seite musste der SVA keine einzige Zeitstrafe hinnehmen. Was den Großteil der Trainer freuen dürfte, brachte Marco Schiemann auf die Palme: „So viel zum Thema Abstiegskampf“, lautete der trockene Kommentar des Allensbacher Übungsleiters, der nun in dieser Woche seiner Mannschaft die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst machen muss. Das eigentlich spielfreie kommende Wochenende muss der SVA nun in Bad Wildungen verbringen (siehe Meldung rechts).

SV Allensbach: Neumann, Pfeifer (Tor); Jänisch (3), Rothmund (5), Willauer (3), Greinert (1), Hotz (7/6), Fix (1), Zogg (3), L. Maier, A. Mayer, Kovacova.

Quelle:http://www.suedkurier.de/sport/regionalsport-bodenseewest/SV-Allensbach-geht-an-der-Saale-baden;art2783,6503693