Die Saisons laufen in allen Sportarten an. Die meisten Vereine haben schon einige Pflichtspiele absolviert, andere stehen noch in der Vorbereitung. Wir haben mit verschiedenen Sportlern aus verschiedenen Teams gesprochen und wollen sie euch auf diesem Weg vorstellen. Im dritten Teil sprachen wir mit Nadja Bolze vom SV Union Halle-Neustadt. Sie kam vom Thüringer HC nach Halle und verlässt mit diesem Wechsel erstmals ihre Heimat Erfurt. Sie erzählte uns, warum sie den Schritt nach Halle wagte, welche Rolle sie im Team für sich sieht und wo sie ihre berufliche Zukunft sieht.

Halle-Sport.de: Wie lange bist du schon in Halle?
Nadja Bolze: Über zwei Monate, in Halle-Neustadt.

H-S.de: Was unterscheidet Halle von Erfurt? Was vermisst du in Halle?
NB: Ich bin noch oft hin- und her gefahren. Natürlich vermisst man Freunde und Familie. Ich hab in Erfurt direkt in der Innenstadt gewohnt, fünf Minuten bis zum Anger. Hier muss ich mich noch ins Auto setzen und ein Stückchen fahren. Essensmäßig fehlt mir natürlich mein Born Ketchup, der Thüringer Ketchup. Ich esse schon gern Bratwurst, aber nicht leidenschaftlich gern.

H-S.de: Du willst dich ja neu orientieren. Das Zweitspielrecht war nicht mehr möglich, die Zweite vom THC ist abgestiegen. Wie kam es zu dem Schritt nach Halle?
NB: Ich hab seit 1998 für Erfurt gespielt. Ich kenn’ halt ein paar Spielerinnen von früher aus der Jugend. Und beim Finalspiel Leipzig – THC kamen ein paar Spielerinnen und haben gefragt wie es aussieht. Ich hab jetzt auch meine Ausbildung abgeschlossen. Das war mir sehr wichtig, dass ich bevor ich irgendetwas anfange, das abschließe. Halle ist 1:15h von zu Hause entfernt. Ich bin ein ziemlicher Familienmensch, von daher ist Halle optimal. Ich kenne die Leute hier, ich fühl mich bis jetzt auch ganz wohl.

H-S.de: Siehst du hier die Möglichkeit dich für höhere Aufgaben zu empfehlen?
NB: Halle kennt mich noch nicht so richtig, ich kenn Halle noch nicht so richtig. Darum haben wir uns auf einen Einjahres-Vertrag geeinigt. Im März werden dann die Gespräche laufen, von beiden Seiten aus. Wenn alles stimmt bis dahin sehe ich keinen Grund wegzugehen. Mein Ziel war viel zu spielen, der Trainer hat mir das versichert. Auf Rückraum rechts haben wir nicht so viele Möglichkeiten.

H-S.de: Letztes Jahr war es eine schwierige Saison mit vielen Höhen und Tiefen und einer starken Rückrunde. Welche Ziele hältst du für realistisch?
NB: Ich denke, diese Saison ist es schwierig die Mannschaften einzuschätzen, weil viele aufgerüstet haben. So wie ich die Mannschaft kennengelernt habe, kann ich mir eigentlich vieles mit den Mädels vorstellen. Ich glaube, den Siegeswillen hat jeder. Klar fehlt noch die ein oder andere Abstimmung in Abwehr und Angriff. Wenn wir an die Leistung aus der Rückrunde anknüpfen, sehe ich das sehr positiv.

H-S.de: Welche Rolle siehst du für dich im Wildcats-Team?
NB: Das ist eine gute Frage. Ich bin ja vom Alter im Mittelfeld, ich bin die fünftälteste. Beim THC war ich mit die Jüngste, bei der zweiten Mannschaft war ich die Älteste. Ich kann mit der Rolle eigentlich gut umgehen und ich würd auch gern die Mannschaft auf dem Spielfeld mitreißen mit Emotionen. Dadurch das ich neu gekommen bin, will ich auch nicht gleich eine Aufgabe an mich nehmen. Da gibt’s glaub ich genug Spielerinnen, die sich in Halle schon so weit entwickelt haben.

H-S.de: Hast du Interesse an anderen Sportarten? Machst du noch anderen Sport parallel zum Handball?
NB: Ich interessiere mich schon für mehrere Sportarten. Natürlich Handball, auch Männerhandball. Fußball guck ich auch sehr gerne. Basketball ist auch interessant. Ich gehe auch gerne Radfahren und Schwimmen. Da bleibt im Moment natürlich nicht so viel Zeit und wenn ich erst anfange zu arbeiten wird es schon ziemlich knapp.

H-S.de: Was weißt du über Sportstadt Halle?
NB: Ich kenne den Halleschen FC. Unser Mannschaftsfoto haben wir im Stadion gemacht. Aber mehr hab ich nicht mitgekriegt. Ich weiß auch, wenn die Halle fertig ist, dass auch die Basketballer dort mit reinkommen. Von anderen Sportarten hab ich noch nichts wahrgenommen.

H-S.de: Du fängst jetzt in Halle an als Erzieherin zu arbeiten und spielst parallel 2.Handball-Bundesliga. Wo siehst du dich in nächster Zukunft sportlich und beruflich?
NB: Ich fang in Halle komplett neu an. Ich komme direkt aus der Ausbildung raus. Ich bin jetzt gespannt was mich im Arbeitsleben erwartet. Es ist schon ein Unterschied ob man Praktikantin ist und man hat noch eine Erzieherin, die einem zeigt was zu machen ist. Und jetzt hat man eine eigene Gruppe von 11-12 Mann. Das wird schon ein Unterschied werden. Sportlich freu ich mich auf die 2.Liga. Ich hoffe, dass ich mein Potenzial voll ausschöpfen kann und verletzungsfrei bleibe. Ich lass alles auf mich zukommen und hoffe, dass alles gut anläuft.

Quelle:www.halle-sport.de von Aaron Thieme