Ein Spielchen gab es Freitagabend noch für die Wildcats – allerdings ging es da mit dem Fuß zur Sache und nicht mit der Hand. “Die Mädchen lieben Fußball”, verriet der Physiotherapeut und Co-Trainer der halleschen Zweitliga-Handballerinnen, Florian Erstling. Und Chefcoach Michal Lukacin ergänzte: “So ein Spiel zum Abschluss der Trainingswoche ist ein ganz besonderes Bonbon.” Eines, das sich die Spielerinnen immer wieder aufs Neue verdienen müssen.

Die Ausbeute in den letzten vier Pflichtspielen war da ein gutes Argument: Drei Siege und ein Unentschieden hat Union erkämpft. Und auch in den Trainingseinheiten knieten sich alle mächtig hinein – zur Freude von Lukacin. “Die Stimmung im Team ist gut”, sagt er. Der Erfolg beflügelt.

Die Situation ist neu. Denn gerade erst haben sich die Hallenserinnen aus dem Abstiegsstrudel befreien können. Nach drei Niederlagen mit nur einem Tor und einer weiteren mit zweien fanden sich die Wildcats vor dem siebten Spieltag auf dem vorletzten Platz wieder – trotz zweitbester Abwehr und dem viertbesten Torverhältnis. Union hatte besser gespielt, als die Tabelle vermuten ließ. “Wir werden Platz um Platz aufholen”, sagte Lukacin noch am 9. November in der MZ . “Rang sechs ist drin.”

Die Zügel nun etwas lockerer

Allerdings hatte es danach noch drei weitere Remis und eine Niederlage mit einem Tor sowie zwei – böse – Schlappen gegeben, ehe der Bock umgestoßen werden konnte. Dass dies möglich war, schreibt Manager Frank Kastner einem besseren Miteinander des Trainers und der Mannschaft zu: “Es wird jetzt viel miteinander geredet.” Eine Forderung, die die Vereinsleitung auch gegenüber dem im Sommer verpflichteten Coach aufgemacht hatte: “Michal Lukacin hat einen Schritt auf die Mädchen zugemacht.” Insbesondere die erfahrenen Spielerinnen lässt er sich nun mehr einbringen. An der fachlichen Qualität Lukacins bestand nie ein Zweifel. Doch der Slowake, der zuvor nur reine Profis betreut hatte, fuhr auch bei den Halbprofis aus Halle anfangs eine harte, offenbar zu harte Linie. Nun sind die Zügel etwas lockerer. “Der Spaßfaktor spielt eine Rolle”, sagt Kastner.

Teambildende Maßnahmen

Neben dem handballspezifischen Training am Dienstag und Donnerstag stehen montags zusätzlich regenerative Einheiten mit Gleichgewichts- und muskelstärkenden Übungen, Fußball-Tennis oder Völkerball auf dem Plan, mittwochs Krafttraining und nach dem Abschlusstraining am Freitag dann der ganz besondere Kick – oder eben auch nicht.

Die Chance, sich beim Coach und seinem Helfer für all die “Quälereien” zu revanchieren, gab es für die Handballerinnen zum Jahresanfang beim Paintball. Teambuilding nennt man so etwas – dass solche Maßnahmen funktionieren, kann die Truppe Samstag gegen den Tabellendritten HSG Bensheim Auerbach beweisen. Beim Hinspiel hat das noch nicht wie gewünscht funktioniert. Das ging 28:29 aus.

Das Spiel Union – Bensheim beginnt am Sonnabend in der Unihalle um 19 Uhr.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (www.mz-web.de) von Petra Szag